850 Jahre Göhren – das war das große Jubiläum im Ostseebad Göhren.
Viele Göhrener haben monatelang an den Vorbereitungen gearbeitet. Es wurde geschrieben, gemalt und viel geredet. Eine ganze Festwoche war geplant. Start auf der Seebrücke mit einem Sektempfang und Ziel mit einem gemeinsamen Frühstück auf der Hauptstraße. Jeder, der mitmachen wollte, sollte die Möglichkeit dazu bekommen … Ein tolles Vorhaben, viele gute Ideen und sehr viele engagierte „Mitmacher“.
Dann kam die Festwoche immer näher. Als erster Akt wurde die Chronik von Göhren fertiggestellt. Da kann man nur sagen, ohne „zu schleimen“, wirklich gelungen! Viele interessante Details, die auch viele „Eingeborenen“ sicher nicht sofort parat hatten.
Die eigentliche Festwoche begann am Mittwoch unter schwierigen wettertechnischen Bedingungen. Das Team um Markus Pigard vom Göhrener Fremden- und Gewerbeverein e.V. hatte sich den Hut für diese Veranstaltung ausfesetzt und auch alles bis ins Detail vorbereitet. Die Seebrücke war mit Fahnen und Fackeln geschmückt, die Versorgungsstände für Getränke waren aufgebaut und auf den zwei Plattformen waren die Musiker mit ihren Proben fertig – dann kam der Regen und der Wind. Nach einer kurzen Bedenkpause wurde kurzerhand festgelegt, das Ganze vor den historischen Kurpavillon zu verlegen. Der Abend mit Motivgläsern und kostenfreiem Sekt für alle Gäste, mit Musik und der Bernsteinkönigin, mit dem tollen Team vom FVV e.V. und mit sehr vielen Gästen und auch Göhrenern kann man als wirklich gelungenen Einstand bezeichnen.
Am Donnerstag gabe es den „Tag der Vereine“ an dem sich nicht nur einer der größten Sportvereine der Insel präsentieren sollte, alle in Göhren ansässigen Vereine waren aufgefordert, mitzumachen. Gut, dass alles an der Bernsteinpromenade stattfand. Dadurch konnte die geringe Beteiligung durch Verkaufsstände und die Festversorgung ein wenig überpielt werden. Immerhin gab es auf dem Platz vor dem historischen Pavillon die Stände unserer „Volkssolidarität“ unter der Leitung von Frau Köhler und auf dem Tennisplatz ein Tennisturnier. Und es gab wirklich tolles Wetter, was auf jeden Fall auch wichtig war für das Gelingen der geplanten Veranstaltungen 😉
Der Freitag stand unter dem Motto „Geschichte erleben im Ostseebad Göhren“ und damit war es der Tag der Mönchguter Museen. Heimatmuseum, Museumshof, Museumsschiff und die Museumsverwaltung im Haus Damp in der Thiessower Straße wurden von ehrenamtlichen Unterstützern, vom Förderverein der Mönchguter Museen und von der Kurverwaltung für die Öffentlichkeit zugänlich gemacht. Das ist erwähnenswert, weil ja durch die Kündigung des Betreibers (Förderverein zum Schutz, zur Pflege und weiteren Entwicklung der Mönchguter Museen e.V.) die meisten Gebäude der Museen für Besucher geschlossen waren.
Am Abend des selben Tages gab es dann noch die Offizielle Festveranstaltung zum Jubiläum in der Nordperdhalle. Nach den offiziellen Reden und offiziellen Würdigungen durch den Bügermeister der Gemeinde Göhren, der diesen Teil des Abends ganz alleine übernahm, gab es noch ein „rauschendes Fest für das Volk“, das sehr zahlreich erschienen war. Gäste des Abends waren unter anderem die Bürgervorsteherin der Partnerstadt Glücksburg, Dagmar Jonas mit Partner, der Landtagsabgeordnete Burkhard Lenz aus Putbus und viele Gäste aus den Nachbargemeinden. Die Kurverwaltung hatte als Stargast „Leticia, die Stimme Kubas“ verpflichtet.
Einer der Höhepunkte der Jubiläumswoche folgte am Samstagnachmittag. Schon lange vor dem Start des Festumzuges um 14:00 Uhr trafen sich unzählige Helfer und die eigentlichen Teilnehmer mit Autos, Wagen, Rädern und zu Fuß in der Alten Kirchstraße und im Stabenweg. Der Zug reichte bis zur Einmündung Am Törf. Es war kaum zu glauben, welcher Ideenreichtum durch die Göhrener und ihre Mitstreiter aus den Nachbarorten an den Tag gelegt wurde. Die Bildern aus der Geschichte Göhrens vom Mittelalter bis in die heutige Zeit wurden mit Fantasie und Fleiß zum Leben erweckt. Da waren die „armen Bauern“ vertreten und die Dorfschule auf einem Wagen unterwegs. Da gab es einen Rohrdachdecker mit seiner Erntemaschine und Fischer, die mit Ihrem Kahn dabei waren. Es gab historische Motorräder, Trabis, alte und neue Fahrräder und natürlich eine riesege Menge an Zuschauern, die den Straßenrand säumten. Angeführt wurde der Zug vom Bürgermeister und seiner Frau, die ebenfalls in einem historischen Kostüm daher kamen. Nach einer ausgiebigen Runde durch den Ort ging es zum Nordstrand, wo es eine wunderschöne Abschlußveranstaltung gab. Dem plötzlichen Regen und einem ziemlich unerwartetem Blitzschlag war es zu verdanken, dass der Nachmittag eine Pause bekam. Da es nur ein Schauer war, konnte die Feier bis in den späten Abend fortgesetz werden. Nino de Angelo bezauberte besonders das weibliche Publikum. An der müsikalischen Umrahmung, an der Laser-Show und am abschließenden Feuerwerk hatten wohl alle Gäste des Abend ihre Freude.
Finale der Festwoche war am Sonntag. Nach dem Festgottesdienst in der Göhrener Kirche versammelte man sich in der Waldstraße. Die vorbereiteten Tische waren schon gedeckt. Es gab frisches Obst, frische Brötchen, Saft, Eier und Kaffee. Viele Göhrener hatten sich das eigene Frühstück kurzerhand eingepackt und waren gut vorbereitet erschienen. Das Wetter hatte den Zeitplan der Veranstalter verstanden und pünklich die Sonne geschickt. Ein toller Abschluss und eine wirklich gute Idee für eine Stunde Gemeinsamkeit der Göhrener mitten auf der Straße.
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